Vier ernste Gesänge
Artikelnummer: ZV 0.392
Beschreibung
von Johannes Brahms (1833-1897)
für Mezzosopran und Streichquartett
bearbeitet von Jörg Dum kow
„Vier ernste Gesänge“ von Johannes Brahms (1833-1897) op. 121 ist ein Spätwerk des Komponisten. Es handelt sich um einen Liederzyklus, der in der Originalbesetzung für eine Baßstimme und Klavier komponiert wurde. Die Texte für die ersten drei Lieder sind dem Alten - und das vierte Lied aus dem Neuen Testament entnommen. Es ist der erste Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth. Brahms schrieb die „Vier ernste Gesänge“ 1896 im Gedenken an seine im gleichen Jahr verstorbene enge Freundin Clara Schumann.
1. „Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh“ (Kohelet 3, 19-22): In diesem Lied geht es um die Vergänglichkeit des Lebens und die Gleichheit von Mensch und Tier im Angesicht des Todes.
2. „Ich wandte mich und sahe an alle“ (Kohelet 4, 1-3): Hier thematisiert Brahms das Leid und die Ungerechtigkeit der Welt, was die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit der Unterdrückten betont.
3. „O Tod, wie bitter bist du“ (Jesus Sirach 41, 1-2): Dieses Stück behandelt die Bitterkeit des Todes für diejenigen, die noch das Leben und dessen Freuden genießen.
4. „Wenn ich mit Menschen und mit Engelszungen redete“ (1. Korinther 13, 1-3, 12-13): Im letzten Lied geht es um die Bedeutung der Liebe, die über den Tod hinaus wirkt.
Brahms verwendet tiefere Lagen im Klavier und der Stimme, um die melancholische und ernste Stimmung der Texte zu unterstreichen. Die Bearbeitung von Jörg Dumkow für Streichquartett und die tiefen Lagen der Streicher verstärken diese Stimmung. Trotz ihrer Tiefe und Komplexität zeichnen sich die Lieder durch eine relative Schlichtheit in der Struktur aus, die den Ausdruck der Texte in den Vordergrund stellt. Brahms nutzt seine kontrapunktischen Fähigkeiten, um den Texten musikalische Tiefe und Dimension zu verleihen.
Die „Vier ernsten Gesänge“ gelten als ein Höhepunkt in Brahms’ Liedschaffen. Sie spiegeln Brahms' persönliche Auseinandersetzung mit Themen wie Vergänglichkeit und Leid, aber letztlich Hoffnung und Liebe wider.